Alljährliche gemeinsame Fortbildungsveranstaltung der Fachgruppen Landbau und Landentwicklung des BTB Rheinland-Pfalz

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Unter dem Motto „Landwirtschaftliche Produktions- und Vermarktungsstrategien im Wandel – Besichtigung und Diskussion anhand von Praxisbeispielen“ hatte Kaspar Portz am 12.09. für die Fachgruppen Landbau und Landentwicklung im BTB Rheinland-Pfalz eine ganztägige Fortbildung organisiert.

Zum Frühstückstreff im Bürgerhaus in Bekond waren schon mehr als 60 Teilnehmer anwesend. In lockerer Runde kamen die Kolleginnen und Kollegen ins Gespräch und waren etwas gespannt aber auch etwas unsicher was Sie an diesem Tage erwarten sollte.

Der erste fachliche Teil fand dann im Hoflädchen im Schloßhof in 54340 Bekond statt. Der Betriebsleiter Gerhard Portz, seine Frau Asa und der angehende Nachfolger Noah Portz begrüßten die mittlerweile vollzählige Gruppe. Gerhard Portz erläuterte auf seine ureigene Art die Geschichte des Schloßgutes, den ungewöhnlichen Lebenslauf des Betriebsleiters, die momentane Ausrichtung des Betriebes und des Hofladens. Mit seinen Ansichten zum Weltgeschehen, zu der Perspektive in der Landwirtschaft und den Herausforderungen als Betriebsleiter und mit seiner Lebensphilosophie zog er Aufmerksamkeit der Teilnehmer auf sich. Die Zeit drängte und leider konnte dieser Teil daher nicht weiter ausgedehnt werden.

Auf dem Engelshof in Hetzerath empfing das Geschwisterpaar Engel die Gruppe. Die Stallbesichtigung mit Erläuterung zum täglichen Betriebsablauf, zu den Anforderungen an moderne Milchviehfütterung und -haltung, zu den Fragen der Außenwirtschaft vermittelte einen guten Eindruck in den Alltag der Familie Engel und die Entwicklung des Betriebes. Anschließend ging es zu der familieneigenen Molkerei. Der Einblick in die Molkerei mit Verkaufsgeschäft, die Lager- und Vertriebswege zeigte die Problembereiche eines expandierenden Kleinunternehmens auf. Die fachlich fundierten Erläuterungen des Betriebsleiters zur Vermarktungsstrategie und den Herausforderungen beim Umgang mit dem Lebensmitteleinzelhandel, den Anforderungen und Problemfeldern der Qualitätssicherung wurden umfassend dargestellt. Die Teilnehmer begeisterte die Art und Weise, wie die Familie Engel ihre Ideen verfolgt, die Herausforderungen sowohl in der Milchwirtschaft, in der Lebensmittelproduktion, in der Vermarktung und im Vertrieb lösungsorientiert angeht. Es wurde noch rege diskutiert, bevor man sich zum Mittagessen zum Gasthaus Zur Breit in Wittlich begab.

Nach dem gemeinsamen Mittagessen ging es weiter mit der Besichtigung des biodynamischen Betriebes Brandsma auf Hof Breit. Herr Brandsma schilderte die Betriebsentwicklung sehr anschaulich. Der Biobauer stammt aus den Niederlanden, entwickelte den jetzigen Betrieb mit viel Einsatzwillen und Überzeugung zur biodynamischen Wirtschaftsweise aus einem etwas heruntergekommenen Siedlungsbauernhof. Die facettenreiche Produktionsausrichtung mit Milch- und Käseproduktion, Fleisch- und Wurstvermarktung, Eiererzeugung in Freilandhaltung, Gemüseproduktion in einem Landwirt-Verbraucherkooperationssystem und dazugehörigem Bio-Supermarkt beeindruckte die Teilnehmer.

Die Teilnehmer der Fortbildung haben mit diesem direkten fachlichen Austausch mit drei ganz verschiedenartigen Produktions- und Vermarktungsstrategien interessante Betriebe und die dahinter stehenden Menschen bzw. Charaktere kennengelernt. Diese Erfahrungen werden noch längere Zeit nachwirken.

Axel Weyand der Landesvorsitzende des BTB erläutere nachmittags, als sich die Betriebs-besichtigung auf zwei aufeinanderfolgende Gruppen aufteilte die aktuelle Entwicklungen im Besoldungs- und Tarifrecht und sonstige Felder der gewerkschaftlichen Tätigkeit.